Manchmal fühle ich mich grau. Grau und wie durch Milchglas gezogen. Dann gehe ich durch die Strassen und schweige tief in meinen Bauch. Mein Atem geht dann ganz leise, so als wolle er niemandem zur Last fallen und meine Augen gehen kaum auf, sind sie doch zu Nachtschwarz für die Sonne.
Manchmal fühle ich mich bunt. Bunt wie ein schimmernder Regenbogen. Dann hüpfe ich über die Wiesen und singe meine Lieder. Die Schmetterlinge in meinem Bauch toben und schwirren umher und wenn ich meinen Blick nach vorne richte, glänzt das Leben in seiner vollen Pracht.
Manchmal fühle ich mich glänzend und klar. Klar wie ein Tautropfen auf einer Glasscheibe eines sauber polierten Bürogebäudes. Dann schreite ich durch die Gänge und geniesse die Ordnung in meinen Gedanken. Wenn ich meinen Blick auf eine Sache richte, bringt mein brillanter Fokus mich zum schweben.
Manchmal fühle ich mich laut. Manchmal spüre ich mich leise. Manchmal will ich erschaffen und manchmal zerstören. Mein Name ist heute Kali und morgen heisse ich Athene, gestern war ich Gaia. Ich trage sie in mir, meine Schwestern und Söhne. Ich gehe voran und manchmal auch raus. Ich bin Licht und ich bin Dunkelheit. Ich bin alles.